Ein Teil menschlichen Handelns geschieht unbewusst. Die Aussagen: „Ich habe alles im Griff“ oder „Ich tue nur das Beste“ entstammen häufig einer falschen Einschätzung.
Allzu oft herrschen „zwei Seelen in meiner Brust“, ein Denken, Fühlen oder Handeln, das uns mehr oder weniger unbewusst in Konflikte steuern kann.
Dies wird manchmal auch in unserem Sprachverhalten, unseren Aussagen deutlich.
Beispiele:
Das Unterbewusstsein zeigt an diesen Beispielen unterschiedliche Aspekte und Formen einer Beteiligung.
Das Unterbewusstsein (vgl. Menüpunkt „Psychologie“) kann solche Differenzen und Spannungen wahrnehmen, sie für unser Bewusstsein aber nur schwer erkennbar entschlüsseln. Sie werden über andere Signalformen deutlich (z. B. auf emotionaler Ebene).
Der intelligente Mensch (Homo Sapiens) tritt als besondere Gattung hervor. In seiner Großhirnrinde (Neokortex) besitzt er ein Bewusstsein, das in Zusammenwirken mit dem Limbischen System, einer zweiten wichtigen Gehirnebene, für das menschliche Verhalten zuständig und verantwortlich ist.
Gerhard Roth, seit 1976 Professor für Verhaltensphysiologie und Entwicklungsneurobiologe am Institut für Hirnforschung der Universität Bremen, spricht in seinem 2003 erschienenen und viel beachteten Buch mit dem Titel „Fühlen, Denken, Handeln“ über das Zustandekommen menschlichen Verhaltens (vgl. dazu auch den unter [26] angeführten Beitrag des Deutschlandfunks).
Nach wissenschaftlichen Untersuchungen ändert er damit den aus der Verhaltensforschung bisher dargestellten Ansatz „Denken – Fühlen – Handeln“ ab. Entscheidungen würden nicht allein innerhalb der Großhirnrinde, unserem Bewusstsein getroffen. Sie sind vielmehr durch das limbische System angestoßen. Hier sei das eigentliche Entscheidungspotential mit teilweise elementarer Motivation und Antrieb verankert (z. B. Machtstreben, Geltungsbedürfnis, Missgunst, Aggressivität). Geplante Handlungsschritte gingen also unmittelbar aus dem unbewussten Bereich kommend in das Bewusstsein, dem Neokortex ein, wo sie als eigene Verstandesleistung eingeordnet und umgesetzt würden.
Bestimmte Therapieformen gehen von der Überzeugung aus, durch Lernen bestimmter Verhaltensweisen, einen positiven Einfluss auf das Verhalten eines bestimmten Menschen ausüben zu können (z. B. mittels einer Verhaltenstherapie, aber auch autosuggestiver Verfahren wie das Autogene Training).
Zu letztgenannten Formen lassen sich die zahlreichen Behandlungs- und Einwirkungsweisen anführen, in denen z. B. bestimmte Wege des Lernens bzw. der Autosuggestion geeignet sind, dauerhaftes Gedächtnis in bewusster und/oder unbewusster Weise zu erreichen und in gewissem Umfang zu erweitern bzw. zu verändern.