Bürosimulation - Theoretischer Teil
Organisationsentwicklung - eine kurze Einführung
Jede Form der Organisation weist umfangreiche Aspekte auf.
In einem marktwirtschaftlichen Umfeld dient sie einem Unternehmen, sich gegenüber anderen am Markt zu behaupten und weiterzuentwickeln. Unternehmenspolitische Entscheidungen wirken sich auf betriebswirtschaftliche Ebenen aus.
Sie ist damit eingebettet in andere Organisationen, lebt aus dem Zusammenwirken von Menschen sowie deren angeborenen, erworbenen und in ständiger Entwicklung befindlichen Lebensgewohnheiten, Kenntnissen, Fähigkeiten, Einstellungen und Werturteilen. Man spricht in diesem Zusammenhang von Organisationskultur.
Insbesondere durch ihren wesentlichen Bestandteil, den Menschen, unterliegt die Organisationskultur einer steten Neuorientierung bzw. macht diese notwendig. Nur so wird auch der Erfolg eines Unternehmens nachhaltig gesichert. Erfahrungen der Vergangenheit (Industrielle „Revolutionen” mit ihren neuen Erkenntnissen und Erfindungen führten zwangsläufig zu nachhaltigen Veränderungen wirtschaftlicher Faktoren z. B. der Arbeit, Werkstoffe und Betriebsmittel.[1], sowie deren Zusammenwirken, der Organisation.
Aktuelle Beispiele finden sich auch heute in den Herausforderungen der „Digitalen Revolution“. Unter der Organisationsentwicklung versteht man den betriebsumfassenden, gesteuerten, immerwährenden Wandlungsprozess der Organisation.[2]
Ziele sind damit auch die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter, deren Interessen und Einstellungen. Hierzu gehört, betriebliche Aufgaben eigenverantwortlich, selbstständig und motiviert, aber auch zur eigenen Zufriedenheit zu erledigen. Der so vorhandene ständige Wandlungsprozess muss dabei gleichermaßen schätzen, was erreicht wurde und mit Neuem verbunden werden kann. Erworbene Einstellungen sollen nicht einfach durch andere ersetzt werden, sondern in einem steten Wandlungsprozess immer wieder hinterfragt, neu „erworben“ und verinnerlicht werden.
[1] Abgeleitet aus den originären Faktoren Arbeit, Boden und Kapital.
[2] Götz Rehn, Gegen den Sand im Betriebe – Organisationsentwicklung, in: Organisation in Wirtschaft und Verwaltung, Verlag Deutscher Fachverlag, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1977, S. 202
Ständiges Lernen (‚lifelong learning‘) soll einen Weg zwischen menschlichem Wunsch nach Sicherheit, Beständigkeit, Geborgenheit und dem fortwährenden Suchen nach Veränderungen und zusätzlicher Erkenntnis finden. Dies findet auch in ständig neuen Ideen und Lösungen zu den unterschiedlichen Fragen von Kultur, Wissenschaft und Technik statt.
Organisationsentwicklung erfordert geeignete flexible Planungs- und Entscheidungsprozesse, eine zielgerechte Umsetzung wie auch eine begleitende Kontrolle (vgl. Managementfunktionen).
Neben verantwortungsvollen Unternehmenszielen, einer zielorientierten Kostenrechnung und Kalkulation und der rein organisatorischen Umsetzung, spielen auch Vermittlungs- und Unterweisungsstrategien eine nicht unerhebliche Rolle (z. B. pädagogische Elementarfunktionen, Lerntechniken).
Beispiel:
Anwendung geeigneter Lerntheorien (z. B. Lernen durch Nachahmen, Lernen an Modellen, Lernen durch Einsicht, darunter Elementarfunktionen wie vom konkreten Beispiel zur abstrakteren Einsicht, vom kleineren Lernschritt zur größeren Einheit, vom Bekannten zum Unbekannten u. a.)