Maßnahmen bei DV-gesteuerter Bürosimulation
Besonderheiten bei DV-gesteuerten Prozessen
Manuelle Ordnungswege
Wie bei manueller Bürosimulation angeführt, soll ein Mitarbeiter nach einer Unterbrechung seiner Arbeit diese zu einem späteren Zeitpunkt ohne Probleme fortsetzen können. Die zu verrichtende Arbeit bleibt „physisch“ vorhanden, ist bspw. in einem Ordner oder einem bestimmten Schrankfach deponiert.
Elektronisch dominierte Ordnungssysteme
Arbeitsinhalte, die nur oder überwiegend als elektronische Informationen gespeichert sind, erfordern ein besonderes Ordnungssystem. Hierzu geeignete Verfahrensweisen lassen sich allgemein nicht nennen. Möglichkeiten sind z. B.:
Umfassendes zentrales DV-Verwaltungssystem (Mehrplatzsystem) mit passwortgeschütztem individuellem Arbeitsbereich. Zugriffsberechtigt sind nur der betreffende Schüler und ein Redakteur bzw. Administrator (Unterrichtsleiterin/Unterrichtsleiter). Anwendungsprogramme müssten entsprechende Mehrbenutzerfähigkeit aufweisen.
- Nachteil: komplexe teure Verwaltung
- Vorteil: einheitlicher sicherer Umgang bei Anwendungen und Daten
Verteilte Systeme mit Einzelplatzrechnern. Sie nutzen innerhalb eines Netzwerkes nur bestimmte gemeinsame Geräte wie Drucker oder Scanner. Der Arbeitsplatzrechner weist die Anwendungen aus, welche dort zur Erledigung der in der Abteilung gefordert sind. Genutzt werden die für diese Geräte angebotene Software (Betriebssysteme, Anwendungsprogramme). Es existiert zudem ein breiter Markt preiswerter bzw. kostenloser Anwendungsprogramme. Zugriff auf das Internet ist per LAN oder WLAN möglich.
- Vorteil: eher individuelle, flexible Systeme, vielfältige und auch kostenlose Programme
- Nachteil: meist keine nachhaltigen Möglichkeiten zur Kontrolle der durch die Mitarbeiterin/den Mitarbeiter einer bestimmten Klasse oder Kurses erstellten und zu verwaltenden Daten.
Eine mögliche Lösung sieht der Verfasser in einem installierten Schreibschutz für die installierten Programme samt der internen Laufwerke. Vom Schüler erarbeitete Lösungen werden in Dateien extern (z. B. USB-Laufwerk) gespeichert. Zum Unterrichtsende werden diese externen Datenträger bei der Unterrichtsleitung abgegeben. Zu Beginn der folgenden Unterrichtsstunde verläuft der Vorgang in umgekehrter Folge. Bei einigen komplexeren Anwendungen erscheint dies möglicherweise eher problematisch. Hier könnte man ggf. auf externe Sicherungen zurückgreifen, welche dann als mögliche Wiederherstellung laufen könnten. Dem Verfasser fehlt die dazu erforderliche praktische Erfahrung.
Lösungen unter erweitertem Einbezug des „Internet“
Lokal verwaltete Daten- und internetbezogene Systeme
Die verantwortliche Schule samt der darin tätigen Lehrerinnen und Lehrern greifen auf Daten zu, die unter „schulischer“ Aufsicht stehen (Homepageverzeichnisse). Diese Daten können unterrichtliche Vorgaben, aber auch Unterrichtsergebnisse darstellen. Letztere wurden durch Schülerinnen und Schüler zum Unterrichtsende unter Aufsicht bzw. durch die Unterrichtsleitung ggf. „hochgeladen“. Der tägliche Umgang lässt allerdings fehlerhaftes Verhalten befürchten.
Plattformen und tutorielle Systeme
Hier beobachtet man eine dynamische Entwicklung. Tutorielle Systeme gehen über die reine Präsentation von Inhalten hinaus. Zwischen den Lernenden und der lehrenden Seite entsteht ein Dialog (bzw. Rückmeldung ‚feed back‘), welcher auch Einfluss auf den Ablauf des Lerngeschehens nehmen kann (Adaptive Systeme). In Aufbau und Struktur können sie damit mit dem Programmierten Unterricht früherer Jahre verglichen werden (vgl. Ausführungen im Menüpunkt „Didaktische Analyse“).
In gegenwärtigen einfacheren Verfahren werden die zu bearbeitenden Aufgaben zielgenau an Schülerinnen und Schüler gegeben. Unterrichtsmedien (z. B. Arbeitsblätter) oder Arbeitsaufträge steuern wesentliche Schritte in der Vermittlung von Lerninhalten. Gemeinsame „online-Besprechungen“ oder „online-Unterricht“ können den Lernerfolg zusätzlich sichern helfen.
Absehbar scheinen auch internetbasierte Anwendungslösungen (Büro-Anwendungen). Kostenlose Lösungen gibt es nach Kenntnis des Verfassers auf absehbare Zeit nicht.
Schulische Lernbüroarbeit vs. tutorielle Internetlösungen
- Der schüleraktive Unterricht im Lernbüro ist durch Internetlösungen nicht ersetzbar. Wichtige Komponenten machen das Lernen von Praxis aus: z. B.
- Zwischenmenschliche Erfahrungen (Team-Lernen in unterschiedlichen sozialen Rollen, Erleben von Führung, Geführtwerden und Fügung bei den Mitarbeitenden)
- Teilen von Erfolg und Misserfolg mit anderen und weitere soziale Lerneffekte
- Unmittelbare lernort- und ausbildungsgangsbezogene Kontrolle und Reaktionsmöglichkeiten
- Orientierung an den konkreten Lehr-Lern-Autoritäten (Lehrerin/Lehrer)
- Individuell ohne zeitliche und örtliche Grenzen nutzbar;
- Identifikation der Teilnehmenden durch Benutzername und Passwort;
- Allgemein gültige und gesicherte Inhalte;
- Flexible und gut analysierbare Abläufe.
Autonome Ablaufsteuerung nach dem "Pirmasenser Modell"
Funktion eines DV-gestützten Regelsystems
- darstellen und wirksam kontrollieren – lernbürospezifische Funktion der Bürosimulation;
- unterrichtliche Situationen und Maßnahmen gestalten – didaktisch-methodische Funktion.
- Kontrolle der Anfragen, Bestellungen und Wareneingänge;
- Kontrolle der Angebote, Aufträge und Warenausgänge;
- Kontrolle der Zahlungsströme und -verpflichtungen.
Erläuterungen zu 2:
Ein Unterrichtsobjekt bezieht sich lediglich auf einen mehrwöchigen Kurs von Schülerinnen und Schülern mit eher geringen Lernvoraussetzungen (vgl. dazu Menüpunkt „Simulationsmodelle“). Beispielhaft liegt ein Entwurf zu „Briefketten ohne Eintragungen in Unterlagen (PDF)“ vor.